Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Brauerei unter Denkmalschutz Das ist die Geschichte hinter dem Dortmunder "U"

Über den Köpfen der Dortmunder thront ein meterhohes U. Doch wie kam die Stadt zu diesem ungewöhnlichen Wahrzeichen?
Wer durch Dortmund läuft, kann nicht anders, als das elf Meter hohe U oben auf dem gleichnamigen Haus zu bemerken. Dass über einer Stadt, deren Name mit dem Buchstaben "D" beginnt, ausgerechnet ein "U" sitzt, irritiert zunächst. Die Geschichte hinter dem Wahrzeichen deckt jedoch dessen Bedeutung für die Stadt auf.
Wie das U nach Dortmund kam
Der Turm, der heute als U-Turm oder als Dortmunder U bekannt ist, entstand 1926 und hatte anfangs noch keinen überlebensgroßen Buchstaben auf dem Dach. Es ist das erste Hochhaus, das in Dortmund entstand, und wurde von der Dortmunder Union-Brauerei gebaut. Die Brauerei nutzte den Turm als Fabrik, was zu der Zeit ein ungewöhnliches Konzept war. Später diente es als Verwaltungsgebäude.
Erst 1968, nach Jahrzehnten, die für die Brauerei sehr erfolgreich waren, wurde auf dem Dach des Turms das heute berühmte U angebracht. Dafür engagierte die Brauerei den Architekten Ernst Neufert. Dieser entwarf das fast elf Meter hohe U mit vier vergoldeten Seiten. Im Nachhinein kam die Beleuchtung des Buchstabens dazu.
Der Denkmalschutz rettet das Dortmunder U
1994 verlegte die Union-Brauerei ihren Betrieb an einen anderen Ort außerhalb der Stadt und wurde zur Union-Ritter-Brauerei. Die bisherigen Gebäude standen anschließend leer und wurden mit den Jahren abgerissen. Der Turm blieb als einziges Gebäude stehen, weil er bereits unter Denkmalschutz stand.
1998 wurde die Ausstellung "Reservate und Sehnsucht" in den Räumlichkeiten gezeigt. Abgesehen davon blieb der Turm aber zunächst leer.
Das Dortmunder U heute
Seit 2008 wird dem Turm neues Leben eingehaucht. Die Stadt hat das Gebäude sowie das umliegende Gelände erworben. Um sich 2010 als "Kulturhauptstadt Europas" zu präsentieren – ein Titel, den die Europäische Union jährlich verleiht – wurde das gesamte Gelände samt Turm modernisiert und umgebaut.
Im Dortmunder U entstand ein Kunst- und Kreativzentrum. Unter anderem ist hier das Museum Ostwall untergebracht. Daneben befinden sich im Dortmunder U Gastronomien, die "Fliegenden Bilder" von Adolf Winkelmann sowie verschiedene Bildungsinstitutionen, Kreativangebote und Veranstaltungen.
- metropole.ruhr: Vom Bier zur Kunst
- dortmunder.u.de: Das Dortmunder U
- ruhr-tourismus.de: Dortmunder U